Studie: "Schuldenabbau oder Investitionen? Für viele Menschen ist das nicht die Frage"
Gemeinsame Studie von FiscalFuture & d|part zu der Frage: Was ist den Menschen in Deutschland wichtiger: Schuldenabbau oder Investitionen?
Diese Studie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen FiscalFuture und dem Think Tank d|part. Carl Mühlbach von FiscalFuture und Dr. Jan Eichhorn von d|part sind in dieser gemeinsamen Studie der Frage nachgegangen, ob die allgemeine Skepsis in Deutschland gegenüber Staatsschulden auch mit einer Priorisierung fiskalpolitischer Disziplin gegenüber Zukunftsinvestitionen einhergeht. Was ist den Menschen wichtiger: Schuldenabbau oder Investitionen?
Zu den Ergebnissen:
Auf den ersten Blick scheinen Bevölkerungsumfragen die Annahme zu bestätigen, dass den meisten Menschen in Deutschland der Schuldenabbau wichtig ist und sie Staatsschulden eher skeptisch gegenüberstehen. Diese Studie zeigt allerdings, dass das nicht bedeutet, dass sie gleichzeitig staatliche Investitionen in die Zukunft als weniger wichtig erachten als fiskalpolitische Disziplin. Im Gegenteil:
"Zwar bewerten viele Menschen in Deutschland das Thema Schuldenabbau grundsätzlich als relevant, aber teilweise nur dann als prioritär, wenn es ohne Kontext angesprochen wird. Wird es dagegen in Verbindung mit der Frage nach Investitionen präsentiert, sind viele davon überzeugt, dass es zielführend sein kann, wenn der Staat sich Geld leiht. [...] Schuldenfinanzierte Investitionen für Vorhaben, die viele Menschen als positiv erachten (z.B. Schulen, Infrastruktur und Gesundheitsvorsorge), stimmen viele intuitiv auch zu." (S. 14)
Die Studie zeigt außerdem, dass die Prioritäten zwischen Schuldenabbau oder Investitionen auch stark mit dem Vertrauen in staatliche Institutionen zusammenhängt. Eine Ablehnung schuldenfinanzierter Zukunftsinvestitionen geht mit einem deutlich niedrigeren Vertrauen in staatliche Institutionen einher: "Die Zustimmung zu schuldenfinanzierten Investitionen ist bei Menschen mit mehr Staatsvertrauen grundsätzlich höher." (S. 5)
Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie ist, "dass Einstellungen zu Staatsschulden und Investitionen mit dem Wissen zusammenhängen, wie Staatsfinanzierung funktioniert" (S. 11).
Die Grundlage dieser Ergebnisse bilden Daten einer großangelegten repräsentativen Umfrage, in der über 3087 Menschen in Deutschland im Juni 2023 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung im Alter von 18 bis 80 Jahren zu verschiedenen wirtschaftlichen Themen befragt wurden.
Die vollständige Studie ist zum Nachlesen und Teilen als PDF oben rechts oder unten herunterzuladen.